Reflexionsarmer Raum

RefraumDer reflexionsarme Raum von VISATON gehört mit seinen 7 x 7 x 7 m (lichte Innenmaße!) zu den größten Meßräumen der internationalen Lautsprecherbranche. Er ist mit 1,05 m langen Dämmkeilen ausgefüttert. Die Messungen finden auf einem speziellen Gehnetz statt, so daß die zu messende Box sich in der Mitte des Würfels befindet. Die untere Grenzfrequenz des VlSATON-Meßraumes beträgt 70 Hz, d.h. über 70 Hz werden alle Reflexionen perfekt ausgeschaltet.

Diese Voraussetzung und die Größe des Raumes bieten den Vorteil, die Messungen im üblichen Hörabstand (3-4 m) vornehmen zu können. Da Laufzeitunterschiede der einzelnen Chassis nur so richtig erfaßt werden können, sind auf diese Weise wichtige Rückschlüsse auf die Klangqualität möglich.

Unterhalb 70 Hz können je nach Position des Mikrofons Unregelmäßigkeiten im Frequenzgangauftreten. Diese Fehler sind jedoch leicht zu vermeiden, indem man im Tieftonbereich auf die Fernmessung verzichtet und mit dem Mikrofon näher (etwa 1 m) an die Box herangeht.

Um allgemein verbindliche Messungen zu ermöglichen, beschreibt die DIN 45 635, welche Eigenschaften ein reflexionsarmer Meßraum (im Volksmund auch "Schalltoter Raum" genannt) aufweisen muß. Er muß zunächst so konstruiert sein, daß Störeinflüsse von außen zuverlässig abgeschirmt werden. In der Praxis heißt das, es wird ein riesiger Stahlbetonwürfel mit beachtlicher Wandstärke gegossen und möglichst erschütterungsfrei gelagert.

Im Inneren des Würfels müssen alle Oberflächen von Wänden, Decke und Fußboden so gestaltet werden, daß 99% des zur Messung ausgestrahlten Schallsignals nicht reflektiert, sondern geschluckt werden. Das wiederum wird durch Schalldämmstoffe erreicht, die ringsum angebracht und in Keilform weit in den Innenraum hineinragen.

Die Größe des Würfels entscheidet darüber, welche Frequenzbereiche im Meßraum zuverlässig, d. h. ohne Störeinflüsse durch Reflexionen gemessen werden können. Je größer der Raum ist und je länger die Keile, desto tiefer liegt die untere Grenzfrequenz.