Frequenzgangmessung

Der Frequenzgang einer Box ist neben anderen Meßgrößen nach wie vor das wichtigste Kriterium zur Beurteilung der Klangqualität. Er gibt Aufschluß über den Umfang des Übertragungsbereiches und die Gleichmäßigkeit, mit der alle Frequenzbereiche abgestrahlt werden. Für jeden Hörer ist dieser Klangeindruck einer Box das auffälligste und primäre Beurteilungsmerkmal.

Beurteilung der Frequenzgänge

visatonDie Frequenzgänge unserer Bauvorschläge werden in der Regel im VlSATON-Meßraum gemessen. Der erfahrene Chassis- und Boxenentwickler kann aus Meßprotokollen sehr viel erkennen, vor allem, weil alle Boxen unter gleichen Bedingungen (Mikrofonabstand und Höhe) gemessen wurden. Er weiß aber auch, daß nicht unbedingt ein völlig linearer Verlauf der Frequenzkurve das Optimale ist. Gerade die Höhen werden in einem normalen Wohnraum durch Teppiche, Gardinen usw. sehr viel stärker bedämpft, so daß eine Box mit linearem Frequenzgang in einem solchen Raum dann zu matt klingen kann.

Bekanntlich gibt es darüber hinaus die größten Abweichungen im Tieftonbereich. Dort liegen die Wellenlängen in der Größenordnung der Raummaße; es bilden sich stehende Wellen (Raumresonanzen), die bei Frequenzen unterhalb 200 Hz unter ungünstigen Bedingungen zu starken Überhöhungen oder völligen Auslöschungen führen konnen.

Eine wichtige Tatsache muß beachtet werden: Frequenzgänge, die in reflexionsarmen Meßräumen gemessen wurden, haben immer einen frühen Abfall der Kurve im Tieftonbereich. Die Verhältnisse im Hörraum sind dagegen ganz anders. Ein normales Wohnzimmer verfügt im Gegensatz zum "schalltoten" Meßraum über Wände, die den Schall nicht schlucken, sondern reflektieren. Dies macht sich im Baß als Erweiterung des Übertragungsbereichs nach unten bemerkbar.