Gehäuse

Gehaeuse

Allgemeine Hinweise zum Selbstbau von HiFi-Boxen:

Wer seine Boxen selbst baut, hat große Vorteile gegenüber industriell gefertigten Boxen, da das Design frei gestaltet werden kann. Inwieweit jemand bereit ist, gewinnbringende Details zu verwirklichen und Arbeitsaufwand zu investieren, bleibt jedem selbst überlassen. Man sollte jedoch bereits beim Kauf von hochwertigen Chassis dem Gehäuse Beachtung schenken und einige der im folgenden aufgezeigten Möglichkeiten nutzen, um nichts von der Qualität der Chassis zu verschenken.

Gehäuse

Beim Gehäuseselbstbau ist der Material- und Werkzeugaufwand relativ gering. Plattenzuschnitte, Leisten, Leim, Schrauben, Dübel und ähnliches sind meist in Baumärkten zu bekommen. Bei komplizierten Gehäusezuschnitten sollte man einen Schreiner mit der Anfertigung der Zuschnitte beauftragen.

Material

Gehaueuse CairoBei der Materialauswahl wird bereits die Oberflächenstruktur des Gehäuses bestimmt. Für Holzboxen sind vorfurnierte Platten in allen erdenklichen Holzarten das Richtige. Für Lackierungen sind sehr saubere Oberflächen erforderlich. Dazu sollten MDF-Platten gewählt werden. Dieses Material besteht aus gepreßtem Holzmehl und Klebstoff.

Der Vorteil von MDF-Platten für Boxengehäuse liegt in der sehr hohen Dichte. Schnittflächen haben annähernd die gleiche Festigkeit wie die Oberfläche der Platten. Vor der Lackierung sollte die zu bearbeitende Fläche sehr gründlich geschliffen und grundiert werden. Das Ergebnis wird Sie dann besonders zufriedenstellen.

Übrigens: Bei allen Preß- und Spanplatten ist auf die Emissionsklasse zu achten. Erfreulicherweise werden heute fast nur noch formaldehydarme Spanplatten angeboten. Auch bei Lacken und Farben gibt es umweltschonende Produkte.

Andere Materialien für den Gehäusebau sind: Marmor, Kunststein, Schiefer, Glasfaserlaminat, Beton, Plexiglas, Ton, Gießharz, Kunststoffplatten und vieles mehr. Hauptsache ist, die Gehäusewände sind stabil, so daß möglichst wenig Biegeschwingungen auftreten können. Diese Biegeschwingungen treten durch den starken Wechseldruck im Inneren des Gehäuses auf.

Die stärkste Bewegung führen die Gehäusewände dann aus, wenn sie resonieren können, d. h. jede Wand des Gehäuses hat eine oder sogar mehrere Resonanzfrequenzen, ist also auch ein Feder-Masse-System, ähnlich einem Lautsprecher. Die Gehäusewand ist dabei aber Feder und Masse in einem.

Das Resonieren von Gehäusewänden kann man nur mit sehr viel Aufwand völlig vermeiden. Die Gehäusewände mit sinnvoll angebrachten Versteifungen zu verstreben, reicht in den meisten Fällen jedoch aus, um unerwünschte Resonanzen zu unterdrücken, daß sie sich gehörmäßig und auch meßtechnisch nicht mehr nennenswert bemerkbar machen.

forum_gehause_versteifungenIm Bild 1 sind verschiedene Versteifungsarten angedeutet. Versteifungen sind immer dann angesagt, wenn großvolumige Boxen verwirklicht werden sollen. Dabei spielt dann der Preis für das Gehäusematerial manchmal schon eine erhebliche Rolle. Die Preisunterschiede von verschiedenen Materialstärken sind oft enorm. Mit Versteifungen erreicht man jedoch das gleiche Ziel wesentlich preiswerter als mit "überdimensionierter" Wandstärke.

Die Art A sollte immer dann verwendet werden, wenn eine durch Ausschnitte stark geschwächte Schallwand abgestützt werden soll. Versteifungen, kombiniert aus A und C, verhindern, daß großflächige Wände mitschwingen können. Dabei sollte das Brett C mindestens die dreifache Breite aufweisen wie die Dicke der Wand, auf der sie angebracht wird.

Die Versteifung B verbindet gleichzeitig die anliegenden Wände. Sie teilt dabei aber auch die Wände in Flächen auf, die bei einer entsprechend höheren Frequenz mitschwingen können. Sie sollte also nie genau mittig im Gehäuse angebracht werden.